Der Tag starte früh. Eindeutige zu früh. Denn um 7:00 Uhr hieß es raus aus den Betten und ab in die Laufschuhe. Während also Bad Tölz erst langsam erwachte, keuchten wir uns schon mal die Lungen aus dem Leib (was zugegeben etwas übertrieben ist, weil wir natürlich alle (noch) in bester Form sind). Zu Ehren unseres Geburtstagskindes wurden anschließend keine Mühen gescheut. Wir animierten den komplette Speisesaal dazu, als Yara hinein kam, lauthals „Happy Birthday“ zu singen. Es lässt sich feststellen: Fußballer, Aquaballer, Schwimmer und das Rote Kreuz geben einen einwandfreien Chor. Kuchen, Kerzen und Geschenke haben selbstverständlich nicht gefehlt und so ließ es sich doch einigermaßen enthusiastisch zur ersten Schwimmeinheit des Tages aufbrechen, wobei vorher noch etwas Mobilisation und Aufwärmen in unserem Gruppenraum anstanden. In der Schwimmhalle angekommen, war es an der Zeit die Luft anzuhalten. Und das nicht wegen schlechter Luft (an der war nämlich nichts auszusetzen), sondern weil jede Menge Tauchen die erste Hälfte unseres Trainings bildete. Dicht gefolgt von eindeutigen zu viel Beinen. Etwas ermattet (beinahe schon erschöpft) verließen wir das Becken und begaben uns unter die Duschen. An dieser Stelle ist wohl auch eine neue Gewohnheit, die es dieses Jahr erstmals in unsere Trainingsroutine geschafft hat, zu erwähnen. So haben wir es uns zur Pflicht gemacht, nach jeder Wassereinheit nach dem warmem Duschen, 10 Sekunden unter der eiskalten (wirklich eis-eis-eiskalten) Dusche zu stehen. Es wäre jetzt sehr schön, könnten wir sagen, wir täten es für eine bessere Regeneration oder den Kreislauf, die Wahrheit ist aber leider, dass wir alle ein bisschen zu kompetitiv sind. Schafft es einer, 10 Sekunden, müssen alle anderen beweisen, dass sie locker mitziehen können. Durch dieses Manöver also wieder mehr als wach und mit einem Riegel zur Stärkung für Zwischendurch ließ sich dann auch der Rückweg zur Jugendherberge und die Zeit bis zum Mittagessen noch gerade so überleben.
Nach dem Mittagessen hatten wir einen Workshop zum Thema Konzentration mit der Sportpsychologin Madeleine. Wir haben gelernt, dass man sich eigentlich nur auf eine Sache richtig konzentrieren kann – was schwierig ist, wenn die Gedanken beim Training ständig zu Schule abschweifen oder man sich beim Wettkampf durch das Handy, Essen oder all die Durchsagen ablenken lässt.
Zuerst haben wir gesammelt, was uns persönlich konkret beim Training/ Wettkampf ablenkt und die „Scheinwerfer-Übung“ kennengelernt – dabei richtet man seine Aufmerksamkeit wie ein Lichtstrahl: nach außen oder innen, weit oder eng. Je nach Situation, z. B. beim Start oder beim Aufwärmen, hilft das total um sich gezielt zu fokussieren.
Zum Schluss gab’s noch Tricks, wie man sich wieder fokussieren kann, falls man doch einmal mit den Gedanken abdriftet– mit einem imaginären Stoppschild, bewusster Atmung oder aktiven Bewegungen, wie einem lauten Klatschen.
Trotz Müdigkeit hat’s echt Spaß gemacht! Wir haben viel gelernt – nicht nur fürs Schwimmen, sondern auch für Schule & Alltag.
Mit etwas Verspätung machten wir uns dann um kurz nach 15:00 auf den Weg zur Schwimmhalle. Da unsere Motivation etwas zu wünschen übrig ließ, versuchten wir uns währenddessen mit Singen aufzumuntern. Nach dem Umziehen schwammen wir uns 400m Lagen ein und übten dann an unserer Rücken und Kraul-Technik. Bevor wir dann aus dem Becken steigen und die wohlverdiente, heiße Dusche genießen durften, standen noch einige Intervalle auf dem Plan. Nun stand unserer endgültigen Belohnung, dem Abendessen, nur noch eine ausgiebige Dehneinheit entgegen. Also verrenkten wir uns mit knurrendem Magen und schmerzenden Muskeln zu der "Taube" und dem "Elefanten". Doch das Abendessen, Chili con Carne oder Chili sin Carne, machten alle Strapazen wieder wett.
Nach dem Abendessen ging es auf den Berg, trotz müden Beinen wanderten wir den kleinen Berg hoch und setzten sich alle um das noch nicht brennende Lagerfeuer rum. Nach einer Runde Werwolf warteten alle schon sehnsüchtig auf das lecker Stockbrot und es lief jedem das Wasser im Mund zusammen. Nachdem die Musik passte und die Atmosphäre in einer angenehmen Stimmung war brutzelte auch schon das Feuer. Der kühle Sommerwind berührte unsere Haut und das Feuer hat uns gewärmt. Das Knacksen des Feuers die Hintergrund Geräusche und die netten Gespräche unter uns erfüllten unsere Herzen mit Wärme und Zufriedenheit. Nach ein paar Versuchen und mit etwas Geduld war das leckere warme frisch gebackene Stockbrot verzerr bereit und jeder genoss den Moment um in sein Brot zu beißen. Es war ein wundervoller bezaubernder Marmelandenglasmoment und wir blühten noch einmal richtig auf in dem wir zu Bangern am Lagerfeuer gesungen haben. Die Sonne ging hinter den Bergen unter und langsam nahm der Tag sein Ende zu. Wir sind dankbar für diesen Tag und noch (Betonung auf noch) motiviert für die nächsten Trainingseinheiten. Wir können für alle sprechen das das ein toller Start in eine unvergessliche Sportwoche war.
Geschrieben von Yara, Lenya, Emily Z., Emily M.