Trainingscamp 2024 Tag 2- Die Wesensstudie

Heute starteten wir (noch) motiviert in den Tag. Nachdem unser Wecker um 7:30h geklingelt hatte, vertrieben wir uns die Zeit bis zum Frühstück mit Schwimmtasche packen, Musik hören, Zähne putzen und Umziehen. Pünktlich um 8:00h betraten wir den Speisesaal und plünderten das vielfältige Buffet. Neben Müsli mit Milch oder Joghurt fand man dort auch Brötchen und Brot mit verschiedenen Aufstrichen. Nach dem Frühstück verschwanden wir noch kurz in unsere Zimmer, aber dann war auch schon Schluss mit lustig: Das Aufwärmen stand an. In unserem Gemeinschaftsraum wurden Matten ausgerollt und Übungen besprochen, dann kamen wir auch schon ins Schwitzen. Doch damit nicht genug: Nach dem einstündigen Aufwärmen machten wir uns auf den Weg zur Schwimmhalle. Die Schwerpunkte der ersten Trainingseinheit waren kurze Sprints und Kraultechnik. Bevor der nächste Programmpunkt anstand, gab es aber erst einmal Mittagessen.

Währenddessen bot sich uns die absolut einmalige Gelegenheit eine Studie durchzuführen, deren Ergebnisse uns gleichermaßen faszinierte, wie erschreckte. Hierzu wurde für eine Minute die Zeit gestoppt und dem Gespräch unseres Nachbartisches, gefüllt mit einer Horde sonderbarer Wesen (den Jungs) akustisch beigewohnt. Nun wurden die prolligen Jugendwörter und Kraftausdrücke, die in eben dieser Minute fielen, gezählt. „Digga“, „Alter“, „Junge“ und „Fresse“ gehörten genauso zu ihrem Hauptwortschatz wie „bodenlos“ und „Bro“. Wirklich interessant war schlussendlich aber vor allem die Frequenz, in der diese Wörter den Wesen über ihre Lippen kamen. Stolze 12 in einer Minute. Ein Phänomen, das wir uns bis jetzt wissenschaftlich nicht erklären können. Schließlich sind sie doch von Grund auf recht ähnlich gebaut, wie unser einst.

Nach dem Mittagessen trafen wir uns wieder im Gemeinschaftsraum, da uns Madeleine (eine Sportpsychologin) besuchte, um uns etwas über das Thema „Mentales Vorstellungstraining“ zu erzählen. Sie erklärte uns, dass es unsere Schwimmleistungen positiv beeinflussen kann, wenn wir dieses zusätzlich zum Wassertraining öfters üben. Der Workshop startete also mit einer kurzen Einführung in dieses, für fast alle von uns, noch unbekannte Thema. Kurz zusammengefasst bedeutet es, sich verschiedenste (Bewegungs-)Abläufe vor dem inneren Auge vorzustellen und zu perfektionieren, mit dem Ziel, sich solch bestimmte Tätigkeiten (in unserem Fall war es, sich den Ablauf eines Startsprungs vorzustellen), genau einzuprägen und in der Realität möglichst perfekt durchzuführen. Wir übten genau dies anfangs mit kleineren Übungen: Wir lagen auf unseren Matten, schlossen die Augen und Madeleine beschrieb uns verschiedene Gegenstände, welche wir uns möglichst genau vorstellen sollten. Nachdem dies bei den meisten relativ gut geklappt hat, machten wir uns zuletzt daran, uns unseren perfekten Startsprung vorzustellen und auf kleinste Details zu achten, um ihn zu perfektionieren. Unser Ziel war hier natürlich, ihn irgendwann genauso im Wasser auszuführen, wie wir ihn uns vorgestellt haben.  Insgesamt ging der Workshop ca. 2 Stunden; es hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel neues gelernt, obwohl wir anfangs etwas skeptisch waren und uns nicht wirklich etwas unter diesem Thema vorstellen konnten. Zeit für Entspannung blieb uns nicht, denn nach dem Workshop stand uns gleich der Trainingsbeginn bevor.
Der Gang zur Schwimmhalle wurde also zum Aufwärmen umfunktioniert und als Joggingeinheit genutzt. Außer Puste kamen wir an der Halle an und sprangen kurzerhand ins Wasser, um uns abzukühlen. An diesem Nachmittag verbesserten wir unsere Delfintechnik mit Fokus auf die sogenannte "Welle". Als wir dann um 17:30h endlich aus dem Becken klettern durften, freuten wir uns schon auf das Abendessen.
Vorher mussten wir allerdings noch unsere Muskeln lockern, um einen Muskelkater vorzubeugen. Während wir uns also mit den Faszienrollen und Dehnübungen quälten, gab es mehrere Aufschreie, ganz zu schweigen von vielen Flüchen. Nach dem Essen hieß es noch eine Stunde Freizeit. Diese nutzen einige zum Tischtennis und Billiard spielen, andere zum Entspannen oder Schlafen.
Später um 20:00h trafen wir uns im Gemeinschaftsraum, sprachen über ausgewogene Sportler (Ernährung), fanden raus, was Willi mag und starteten ein Killer-Enten-Spiel, dessen Ziel es ist möglichst lange zu ‚überleben‘. Insgesamt wurde es also noch ein schöner Abend.

Geschrieben von Lenya, Emily und Emily